Digitalisierung ja bitte – aber Senioren nicht vergessen

Digitalisierung ja bitte – aber Senioren nicht vergessen

Digitalisierung im Bürgerbüro Dachau - FDP will Senioren nicht vergessen
Vielfach kamen uns in letzter Zeit Klagen über eine schlechte telefonische Erreichbarkeit des Dachauer Bürgerbüros zu Ohren. Für Senioren ohne Internet und Smartphone wird es damit langsam eng – persönliche Vorsprachen ohne Anmeldung wurden nämlich ebenfalls limitiert. Daher haben die Stadträte von ÜB und FDP einen entsprechenden Leserbrief an die Dachauer Nachrichten verfasst, den wir auch hier veröffentlichen:

„Digitalisierung im Alltag? Gerne, aber bitte die Senioren nicht vergessen!

Egal ob Impfzentrum, Corona-Test, Freibad oder Bürgerbüro: Termine gibt es zunehmend nur noch in digitaler Form. Aus der Sicht des jeweiligen Anbieters ist der effiziente Umgang mit Daten ein wünschenswerter Fortschritt. Auch Bürgerinnen und Bürger, die viele alltägliche Dinge mit dem Handy oder PC erledigen, freuen sich über diese Entwicklung.

Was aber ist mit Personen, die kein Smartphone haben oder damit nicht so gut umgehen können? Aus unserer Sicht müssen die Kommunen und sonstigen öffentlichen Stellen neben einem digitalen Weg auch immer einen konventionellen Weg bei solchen Themen bereithalten. Es geht uns nicht um eine theoretische, sondern um eine unkomplizierte, gleichberechtigte Alternative.

Am Beispiel des Dachauer Bürgerbüros lässt sich das Problem gut veranschaulichen. Wer einen neuen Ausweis oder Reisepass braucht, kann entweder online einen Termin vereinbaren oder über ein Web-Formular um einen Rückruf bitten. Wer die dafür nötige Technik nicht zur Verfügung hat, ruft entweder den Sammler des Bürgerbüros an und hofft, dass jemand den Anruf entgegen nimmt, oder versucht sein Glück mit den wenigen Tages-Tickets. Für Bewohner der Altstadt erscheint letzteres auch bei einem ausgeschöpften Ticket-Kontengent zumutbar, aber was ist mit Senioren aus entfernter gelegenen Stadtteilen?

Wir werden uns auch künftig dafür einsetzen, dass Senioren bei ganz alltäglichen Dingen auch künftig gleichberechtigt teilnehmen können – und zwar ohne auf die Hilfe von ihren Kindern oder Enkeln angewiesen zu sein. Wie wäre es beispielsweise mit einem Bearbeitungsplatz im Bürgerbüro, der an bestimmten Tagen Senioren unkompliziert offen steht?“


Ingrid Sedlbauer, ÜB-Stadträtin
Dr. Peter Gampenrieder, ÜB-Stadtrat
Jürgen Seidl, FDP-Stadtrat

Sebastian

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