ÜB und FDP fordern: Keine Denkverbote für MD-Gelände

ÜB und FDP fordern: Keine Denkverbote für MD-Gelände

Jürgen Seidl FDP OV Dachau

Unsere Fraktionsgemeinschaft im Dachauer Stadtrat freut sich zunächst, dass die SPD mit ihrem neuesten Stadtratsantrag in großen Teilen unseren Gedanken folgt. So haben FDP und ÜB bereits am 3.8.2020 eine 1%-ige, durchschnittliche Richtgröße fürs Bevölkerungswachstum vorgeschlagen, die in dem SPD-Antrag ebenso auftaucht wie der Gedanke, Augustenfeld langsam und vor allem maßvoll zu entwickeln.

Im Gegensatz zur SPD-Fraktion halten wir Nachverdichtung durchaus für steuerbar, wenn man sich der zugegeben schwierigen Herausforderung auch stellen will. Beispiele sind Richtlinien zur Handhabung des §34 BauGB im Stadtgebiet oder auch einfache Bebauungspläne, wie sie die Kollegen vom Bündnis für Dachau und den Grünen jüngst beantragt haben.

Was bei FDP/ÜB aber wenig Begeisterung hervorruft, sind die SPD-Forderungen zum MD-Gelände. Erstens stören wir uns an dem versteckten Aufruf, keine Anträge zu diesem Thema mehr im Stadtrat zu stellen. Wenn nicht jetzt, wann dann sollen Einzelsachverhalte, die noch nicht passen, diskutiert und entschieden werden? Wenn der städtebauliche Vertrag mit der Deutschen Wohnen erst geschlossen ist, wird es dafür definitiv zu spät sein. Es handelt sich immerhin um das größte Bauvorhaben der letzten Jahrzehnte in unserer Stadt. Da sollte das verständliche Drängen des Investors zweitrangig sein.

Wohnungsbau ist wichtig, aber nicht alles

Zweitens halten auch wir Wohnungsbau für wichtig, aber eben nicht als Entscheidungskriterium, das über allem steht. Mehr Wohnungen für den Investor bedeuten auch mehr Sozialwohnungen, darüber besteht kein Dissens. Aber: muss jede Bebauungsmöglichkeit wirklich bis zum Letzten ausgereizt werden? Der ÜB und der FDP sind viele wohnortnahe Arbeitsplätze, mehr Grün, mehr Abstand im Uferbereich zur Amper sowie eine generell weniger dichte Bebauung genauso wichtig! Ebenso muss auf die zusätzlichen Verkehrsbelastungen rund um das MD-Gelände und letztlich im gesamten Stadtgebiet geachtet werden.

Beim Thema Sozialwohnungen sollte zudem berücksichtigt werden, dass die Stadt Dachau mit ihrer eigenen Wohnungsbaugesellschaft schon seit Jahrzehnten Großartiges leistet. Bereits jetzt leben nach Angaben der Stadtbau „etwa 4.000 Menschen oder knapp 10 Prozent der Dachauer Bevölkerung heute“ in deren Wohnungen. Mehr Sozialwohnungen unterstützen auch wir, aber eben nicht um jeden Preis.

  • Ingrid Sedlbauer, ÜB-Stadträtin
  • Dr. Peter Gampenrieder, ÜB-Stadtrat
  • Jürgen Seidl, FDP-Stadtrat

Sebastian

Kommentare sind geschlossen.